Eigentlich… hätte am 27. März 2020 der junge Künstler, Jakob Mönch, seinen aus Kohle gezeichneten Zyklus „Die Sieben Worte Jesu am Kreuz“ ausgestellt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „KulturUrQuelle Baptisterium“. Neben der Betrachtung der Zeichnungen wäre Gelegenheit zum Gespräch mit dem Künstler und mit Markus Roentgen, Referent für Spiritualität und Exerzitien im Erzbistum Köln, gewesen. Als kleinen Ersatz können Sie nun hier die Bilder von Jakob Mönch anschauen und dazu Betrachtungen von Markus Roentgen lesen.
JAKOB MÖNCH (BILDER) MARKUS ROENTGEN (TEXT)
„Die Sieben Worte Jesu am Kreuz“
I

Matthäus und Markus
schreiben
nur
den schreienden Jesus:
„MEIN GOTT, Mein Gott, warum hast Du mich verlassen!“
(Mt 27, 46/ Mk 15, 34)
Wozu hast DU Mich da hinein verlassen?
Getränkt mit Essig und Galle
schreit Jesus MIT GROßER STIMME!
ins „NICHTS ALS UMSONST“ (Phil 2,7)
der Schrei der verhöhnten Gottverlassenheit Gottes als
Todesschrei Gottes in Welt
uns wie aus dem Gesicht geschnitten.
Ist diese Absurdität, dieses nie
zuvor gehörte Paradox
annehmbar?
II

Vielleicht so, wie Lukas es erweitert:
Als Schrei der endgültig und
unendlich ausbrechenden LIEBE GOTTES
IM LIEBEN SELBST zu dieser Welt ganz konkret.
„Vater, nachlass es ihnen, nicht doch wissen sie, was sie tun“
(Lk 23, 34)
(„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“)
Schrei ausbrechenden Liebens als Übergabe
und
Ausströmen des all-liebenden Geistes Gottes IN Welt
III

Und
das Wort unbedingter Aufnahme und Annahme:
„AMEN - Wahrlich, ich sage Dir,
heute noch wirst Du mit mir im Paradies sein!“ (Lk 23, 43)
an den mitgekreuzigten Verbrecher dieses unendlich ewige:
MIT MIR!
Lieben auch
zur WELT DER HENKER und VERBRECHER
ist das nehmbar, annehmbar uns?
NACHLASS den Henkern
und
ANNAHME im Teilen des Paradieses – dem Verbrecher?
IV

Vollendet dann dies bei Johannes, im
„ICH DÜRSTE/ MICH DÜRSTET“ (Joh 19, 28)
Worin Johannes Matthäus und Markus annimmt, das VERLASSEN im Durst von Kehle, Mund, ganzer Existenz
aber nun auch
zurück spiegelt
zu den „WASSERN EWIGEN LEBENS“, deren „QUELLEN“ und „SPRINGEN“ im Lieben Heiligen Geistes
(Joh 4, 13-17; 7, 37-39)
den DU GOTT
UNBEGRENZT gibst (vgl. Joh 3, 34)
dieses Lieben im Geist strömt aus
auch auf den neuen Adam, die neue Eva
zu Maria und Johannes
V

„Frau, siehe, dein Sohn! Siehe, deine Mutter!“ (Joh 19, 26 f.)
die neue Gemeinschaft, die neue Communio,
aus dem Äußersten des NICHTS GOTTES (Mt/Mk) als Ausbruch des
ALLES IN ALLEN UND ALLEM IM LIEBEN GOTTES (Lk/Joh)
VI

„Vollendet ist’s/ es ist vollbracht“ ( Joh 19, 30)
Drei Worte der Beziehung zu den Menschen, zu den Henkern, Verbrechern, zur Mutter, zum geliebten Jünger; NEUE BEZIEHUNG AUS LIEBEN STIFTEND gestiftet;
Vier Worte der restlosen Einsamkeit des VERLASSEN und DÜRSTEN; restloses NICHTS GOTTES, das restloses ALLES IN ALLEM GOTTES wird im LIEBEN, VOLLBRACHT IN DIE HÄNDE, IN DIE BERGUNG GOTTES
ÜBERGEBEN, ATEMGEIST, RUACHLEIB, GEISTSEELENCORPUS
„Vater, in deine Hände lege ich mein Leben/ meinen Geist“ (Lk 23, 45)
daraus das WERDEN DER UNSICHTBAREN NEUSCHÖPFUNG!
Kirche im Lieben gegründet, innere Kirche im „Gott je mehr INNEN“
(Augustinus, in Ps 118, serm. 22,6)
VII

hoffnungsloser Durst
hoffnungsloses von-Gott-verlassen
da – rin
das Schöpfungswort des siebten Tages der NEUEN SCHÖPFUNG:
„VOLLENDET IST ES“
„und rufend Rufes groß sagt Jesus: Vater, in Deine Hände übergebe Ich Meinen Geist“
Im dürstenden GOTT-VERLASSEN
DIE INNERE FORM DES
„GOTT ALLES IN ALLEM“ (1 Kor 15, 28)
Im Äußersten der Torheit und Ohnmacht Gottes im Skandal des Kreuzes geschieht das Empfangen des Heiligen Geistes unbegrenzt im gänzlich entäußerten, sich hingebenden Lieben bis ZUM ES
GEHT NICHT MEHR der Fußwaschung Gottes an uns, an alle, an Petrus und Judas (Joh 13, 1) und…UND.
Daraus, nur von da her bildet sich die legitime Gemeinschaft, die Kirche sich nennen darf.
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MM (Freitag, 10 April 2020 09:07)
Danke!
Nicole Macchia (Montag, 21 Februar 2022 06:15)
Guten Tag
Mich hat das erste Bild, Gott warum hast du mich verlassen sehr angesprochen.
Ich bin Seelsorgerin und bereite eine Passionsandacht vor über den Psalm 22. Da passt ihr Bild SEHR gut. Darf ich dieses verwenden? Darüber wär ich sehr glücklich.
Mit freundlichen Grüssen Nicole Macchia
Könnten sie mir ein Foto vom Bild zusenden?
Meine Mail nicole.macchia@pastoralraum-muri.ch
Mit freundlichen Grüssen Nicole Macchia