Das Fest von Abschied und Verheißung
Das Fest Christi Himmelfahrt steht auf der Grundlage dessen, was zu Beginn der Apostelgeschichte erzählt wird: Vor den Augen seiner Jünger wurde Jesus „emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“ (Apg 1, 9).
Unzählige Theologen und Künstler haben sich schon mit dieser Szene beschäftigt.

Als ich diesen Text noch einmal gelesen habe, bin ich aber gar nicht bei diesem Bild hängengeblieben, sondern bei dem, was davor geschieht:
Jesus ist, wie er es so gerne tat, mit seinen Jüngern beim Mahl zusammen. Es sind vierzig Tage seit der Auferstehung ins Land gegangen, in diesen vierzig Tagen ist er den Menschen immer wieder erschienen und hat zu ihnen gesprochen. Auch jetzt redet er mit ihnen und gibt ihnen Mut und Zuversicht:
„Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein (…) bis an die Grenzen der Erde.“
Nach dem – damals und heute durchaus irritierenden – Ereignis der Himmelfahrt bleiben die Jünger zusammen. Sie bilden eine enge Gemeinschaft, fest verbunden im gemeinsamen Gebet. Und kurze Zeit später werden sie vom Heiligen Geist erfüllt.
„Ihr werdet Kraft empfangen!“ – diese Zusage war sicher sehr wichtig für die Jünger damals. Sie hatten schon einige Wochen hinter sich, die Kräfte zehrend und emotional anstrengend waren. Wenn wir die Aussage Jesu ernst nehmen, dann haben wir die Gewissheit, dass diese Kraft auch in uns ist. Sie kann uns heute Mut und Zuversicht geben und helfen, Irritierendem nicht mit Angst, sondern mit der Frohen Botschaft zu begegnen.
Ein Beitrag von Cornelia Möres
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Carola Beidenhorst (Donnerstag, 21 Mai 2020 12:29)
Was für ein schöne Impuls zu diesen ja inzwischen etwas beschädigten Feiertag. Danke!